Zu allen Zeiten wurden spierituelle Weisheiten in Form von von kleinen Geschichten weitergegeben. Wie Bilder sind sie manchmal in der Lage direkt die Seele oder die Intuition anzusprechen ohne vom Kopf und seinen Glaubenssätzen gefiltert zu werden. Anmerkung zu den Geschichten: Die Texte in dieser Rubrik sind uns meist ohne Quellenangabe "zugeflogen". Wo es uns möglich war haben wir eine Quellenangabe gemacht. Wir sehen dies als Werbung für die Bücher aus denen die zitierten Texte stammen. Authoren, die darin eine Copyright-Verletzung sehen, bitten wir uns das mitzuteilen. Ihre Texte werden dann selbstverständlich sofort entfernt.
Das Leben einer Mutter
Bring Deinen Teller bitte in die Küche.
Nimm das mit runter, wenn Du gehst.
Lass das nicht da, nimm es mit hoch.
Ist das Deins?
Schlag deinen Bruder nicht.
Ich spreche mit Dir.
Eine Minute bitte, kannst Du nicht sehen, dass ich rede?
Ich sagte, unterbrich mich nicht.
Hast Du Deine Zähne geputzt?
Was machst Du aus dem Bett?
Geh zurück in Dein Bett.
Du darfst nachmittags nicht fernsehen.
Was meinst Du damit, es gäbe nichts zu tun?
Verhindern, dass sie mich ändern
Einst kam ein Prophet in eine Stadt, um ihre Bewohner zu bekehren.
Zu Beginn hörten die Leute seinen Predigten zu, aber nach und nach blieben sie weg, bis nicht eine einzige Seele mehr da war, um dem Propheten zuzuhören, wenn er sprach.
Eines Tages fragte ihn ein Reisender: „Warum predigst Du überhaupt weiter?“
Sagte der Prophet: „Am Anfang dachte ich, ich könne diese Leute ändern. Wenn ich immer noch rufe, dann nur, um zu verhindern, dass sie mich ändern.
Der Mönch und der Samurai
Ein großer starker Samurai besuchte einmal einen kleinen Mönch. "Mönch", sagte er mit einer Stimme, die sofortigen Gehorsam gewöhnt war, "lehre mich über Himmel und Hölle!"
Der Mönch schaute zu dem mächtigen Krieger empor und antwortete mit energischem Missfallen: Dich über Himmel und Hölle belehren? Ich könnte Dir nichts beibringen. Du bist schmutzig, Du stinkst. Deine Klinge ist rostig. Du bist eine Schande und Beleidigung der Samurai. Geh mir aus den Augen. Ich kann Dich nicht ausstehen. Der Samurai war rasend. Er zitterte, wurde rot im Gesicht und sprachlos vor Wut. Er zog sein Schwert und erhob es über sich, um den Mönch zu erschlagen.
Das ist die Hölle, sagte der Mönch sanft.
Der Samurai war überwältigt. Das Mitgefühl und die Hingabe dieses kleinen Mannes, der bereit war, ihm sein Leben zu opfern, um ihm diese Lehre zu erteilen – um ihm die Hölle zu zeigen! Langsam senkte er sein Schwert, von Dankbarkeit erfüllt und plötzlich ganz friedlich.
Und das ist der Himmel, sagte der Mönch sanft.
Aus dem Englischen:
Das Puppenhaus
Da ist diese Geschichte, die das Mysterium vom Zweck des Lebens erklären kann. Eine Fee wollte sich unbedingt amüsieren, und stieg auf die Erde hinab. Dort hatten Kinder ein Puppenhaus gebaut. Sie wollte das Puppenhaus betreten, aber es war schwer für sie einen Ort zu betreten, der nur für Puppen gemacht war.
„Also gut,“ sagte sie, „ ich versuche es anders. Ich werde einen Finger hier herum senden und einen anderen auf einem anderen Weg, und jeden Teil auf verschiedenen Wegen.“ Und sie teilte sich in verschiedene Teilchen, und jedes ihrer Teile lief durch die verschiedenen Räume des Puppenhauses. Und wenn ein Teil einen anderen traf, dann rieben sie sich aneinander und das war sehr unangenehm. Und die Teile begannen zu streiten: “Warum kommst Du auf diesem Weg? Das ist mein Weg; wieso gehst Du auf meinem Weg? Jeder Teil der Fee interessierte sich für etwas in einem Teil des Puppenhauses. Aber dann gab es andere Teile des Wesens, die das nicht zulassen wollten. Sie hielten es fest: „Du bleibst hier; Du kannst hier nicht raus.“ Einige ihrer Teile wollten die anderen rausdrängen, aber es gab keine Möglichkeit, sie hinauszudrängen. Es entstand also eine Art Chaos weil der eine Teil nicht wusste, dass er zur gleichen Fee gehörte wie der andere, und doch wurden sie unbewusst zueinander hingezogen, weil sie alle Teile des gleichen Körpers waren. Schließlich begann auch das Herz der Fee herumzuwandern. Dieses Herz beruhigte alle anderen Teile, und sagte: “Du kamst von mir, ich möchte Dich trösten, ich möchte Dir dienen. Wenn Du Probleme hast, möchte ich Dir die Probleme gerne nehmen. Wenn Du Hilfe brauchst, möchte ich sie Dir gerne geben. Wenn es Dir an etwas fehlt, möchte ich es Dir bringen. Ich weiß, wie groß Eure Schwierigkeiten im Puppenhaus sind.“ Aber manche antworteten:“ Wir haben überhaupt keine Probleme. Wir amüsieren uns. Wenn wir Probleme haben, dann nur weil wir hier bleiben wollen. Es sind die anderen die Schwierigkeiten haben, nicht wir.“
Das Herz meinte: „Also gut, dann richte ich mich nach Euch und werde mich auch amüsieren. Ich werde mit denen mitfühlen, die Probleme haben und ich helfe jenen, die sich amüsieren.“ Dies war der Teil der Fee, der sich all der Atome bewusst war, die verstreut waren. Aber die Atome waren sich dessen kaum bewusst, auch wenn sie sich vom Herzen wissentlich oder unwissentlich, bewusst oder unbewusst angezogen fühlten, denn sie gehörten zum gleichen Körper. Das ist die Macht des Herzens. Sie ist wie die Macht der Sonne, die die ansprechbare Blume, zur Sonnenblume macht. Und so verwandelte die Kraft des Herzens, jeden Teil ihres Wesens das ansprechbar war, in ein Herz. Und weil es selbst Licht und Leben war, konnte das Puppenhaus das Herz nicht länger halten. Das Herz konnte die Freuden des Puppenhauses erleben und war gleichzeitig fähig wegzufliegen. Das Herz war entzückt, all die Atome seines Körpers wiederzufinden, und wirkte durch alle und durch jeden Teil ihrer Organe. So dass sie schließlich jedes ihrer Organe auch in ein Herz verwandelte, womit diese Aufgabe vollbracht war.
Eine Sufi-Geschichte, weitererzählt von Hazrath Inayat Khan (1882 - 1927) in seinen Schriften Band 1/4, Kapitel 13
Kommentar und das englische Original:
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Mulla Nasrudin
Über den Mulla Nasrudin gibt es viele lustige Geschichten. Es handelt sich dabei um einprägsam verpackte Sufi-Lehren von Sufi-Meistern.
Die Geschichten sind symbolisch zu deuten, wobei der Esel meist für das Ego steht, als stur und schwer zu reiten.
Christliche Geschichten
Lehr-Geschichten und Parabeln aus dem christlichen Umfeld
Englisch
Viele Geschichten hier habe ich schon aus dem Englischen übersetzt.
Hier ist noch eine kleine Schatzkammer die auf Übersetzung wartet, Geschichten die aus dem Buch:
THE SONG OF THE BIRD von Anthony de Mello S. J.