... ich war ein verborgener Schatz und wollte erkannt werden ...

dietrich bonhoeffer 150x200Ich glaube, daß Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen. Ich glaube, daß Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müßte alle Angst vor der Zukunft überwunden sein. Ich glaube, daß auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind, und daß es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten. Ich glaube, daß Gott kein zeitloses Fatum ist, sondern daß er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet.

Dietrich Bonhoeffer 1906-1945

© 2026 Akademie-Lichtung

Stimmen zu Meditation

aurobindo_150x200„Setz dich hin und meditiere“, sagte er, „aber denke nicht, schau deinen Geist nur an. Du wirst sehen, dass Gedanken in denselben hineintreten. Ehe sie eintreten können, wirf sie von deinem Geist zurück, bis er völliger Stille fähig wird.“

Ich hatte nie zuvor davon gehört, dass Gedanken sichtbar von außen in den Geist eintreten, aber ich setzte mich einfach nur hin und tat es. In einem Augenblick wurde mein Geist stille, wie die windlose Luft auf dem hohen Gipfel eines Berges, und dann sah ich einen Gedanken, dann einen anderen in konkreter Weise von außen kommen. Ich warf sie zurück, ehe sie eintreten konnten, und in drei Tagen war ich frei. –

Von dem Augenblick an wurde das mentale Wesen in mir eine im Prinzip freie Intelligenz, ein universaler Geist, nicht mehr begrenzt in dem begrenzten Zirkel persönlichen Denkens,  ein Empfänger von Wissen aus den hundert Reichen des Seins. –

Das Nirwana zu erreichen, das war also das erste radikale Ergebnis meines eigenen Yoga. Da war nur absolut Das, eigenschaftslos, beziehungslos, völlig unbeschreiblich, undenkbar, absolut, gleichwohl zuhöchst real und allein real. Man muss sich an den Gedanken gewöhnen, dass auch unter solchen Umständen die Möglichkeit, aktiv zu sein, besteht. In diesem Zustand der Leerheit führte ich die Geschäfte einer Tageszeitung und hielt im Laufe von drei vier Tagen ein Dutzend Reden. Ich lebte in jenem Nirwana Tag und Nacht, ehe es andere Dinge in sich aufzunehmen begann, sich überhaupt modifizierte ... bis es schließlich in ein größeres Überbewusstsein von oben her aufgenommen wurde.

Das Nirwana zu erreichen war das erste radikale Ergebnis. Das Nirwana hat sich meinem befreiten Bewusstsein als der Anfang meiner Realisierung erwiesen, als erster Schritt in Richtung auf das Vollkommene, und dann wuchs es in etwas hinein, das größer als sein Anfang war. Es wich der Aspekt einer illusorischen Welt einem anderen mit einer immensen göttlichen Realität dahinter und einer höchsten Göttlichen Realität darüber und einer intensiven Göttlichen Realität im Herzen eines jeden Dinges, ein ständiges Ereignen in der zeitlosen Ewigkeit Gottes.“

Indischer Mystiker und Philosoph Aurobindo Ghose (1972 - 1950):

Wir benutzen Cookies
Diese Seite verwendet Cookies, um einige Funktionen komfortabler zu machen oder erst zu ermöglichen, aber soweit mir bekannt, nicht zur Verfolgung und Analyse der Seitenzugriffe durch Dritte. Mit der Auswahl "Einverstanden" wird das Speichern von Cookies auf diesem Gerät erlaubt. Mit der Auswahl von "Abgelehnt" werden keine Cookies von dieser Internetseite in ihrem Datenspeicher abgelegt.