Formen der Meditation
Als Meditation oder meditieren werden sehr unterschiedliche Zustände und Ausdrucksformen bezeichnet. Welche Form dir liegt und welche Wirkung sie auf diech hat kannst du nur selbst erfahren indem du meditierst. Bei Meditation steht immer das (mystische) Erleben im Hier-und-Jetzt im Vordergrund, und zwar sowohl während der Meditation als auch in ihrer Nachwirlung.
Ohne Anleitung alleine zu meditieren ist zu Beginn sehr schwer, eine Audio-Anleitung hilft und kann eine Richtung vorgeben, aber wie auch beim geistigen Heilen kommt es in erster linie auf die eigene innere Eistimmung an und auf die Atmosphäre der Umgebung. Die Atmosphäre welche sich durch die Gegenwart von langjährig Meditiernden ausbreitet ist die beste Handreichung die eigene Meditationspraxis zu vertiefen oder eine Meditationsform kennen zu lernen. Aber auch hier bringt ein mal "schnuppern" kaum mehr als einen leichten Duft der Blüte die es in der Tiefe einer regelmäßigen Meditation zu entdecken gilt. Als eine Hilfestellung, die Meditationsform zu finden zu finden, die deinem Wesen derzeit amehesten entspricht und nützt,
hier einige grundlegnden Merkmale für die Suche nach der passenden äußeren Form:
- Bewegung und Haltung: freies Tanzen, Körperübungen (Yoga), meditatives Gehen oder Wandern, Stehen, Liegen, Sitzen (au dem Stuhl oder am Boden), Knien
- Denken: Grübeln, Erinnern, geträumte oder geführte Phantasie-Reise, Gedanken ausblenden und nicht beachten, Gedankenleere, zeitlose Absorption
- Konzetration: fokussiert auf einen Punkt, ein Bild, eine Blume oder einen Stein, eine Person, ein (Engel-)Wesen; diffus: ohne klare (Sinnes-)wahrnehmung innerlich wie äußerlich
- Sinneseindrücke: Augen offen oder geschlossen, Hören von Musik / Klängen // Mantren / Sprache oder Stille, Körper-Wahrnehmumung erwünscht oder ausgeblendet
- Emotionen: mit Durchfühlen / Nachempfinden unter Beteiligung von Psyche und Ego, oder "entrückt" bzw. ohne Identifikation mit dem emotionalen Selbst.
- Selbstwahrnehmung: mit "Sich-selbst" identifiziert, als BeobachterIn das "Sich-selbst" bezeugend oder "Sich-selbst-los"
- Raum: in der Natur, in der Kirche, im Stillen Zimmer, beim Warten auf dem Bahsteig, in der Einsamkeit der Wüste, in einer Höhle, bei einer sturen Alltagsarbeit ...
- Zeit: in Erinnerungen, in der Gegenwart, im jeweiligen Augenblick dem Hier-und-Jetzt, in der Vorstellung einer Zukunft, ohne Zeitbewußtsein
- Umfeld: Alleine, mit anderen (virtuell über Videokonferenz oder in der Vorstellungoder, real beisammen) mit oder ohne Berührung
Ein kurze und effektive Meditationsempfehlung erhielt ich z.B. von einer älteren schäbischen Bekannten:
Ha, wenn's mer net so gut goht, na hock i mi halt noh und glotz a weile
übersetzt:
"Nun, wenn es mir einmal nicht so geht, dann setze ich mich ebnen hin und schaue eine Zeit lang gedankenleer in die Ferne"
(Das wäre dann entsprechend eine Meditation: im Sitzen auf den Stuhl in gedankenleerer zeitloser Absorption, diffus ohne jede klare Sinneswahrnehmung, mit offenen Augen, ohne Körperwahrnehmimg, "Sich-selbst-los", ohne Zeitbewußtsein, irgendwo und alleine ... ... aber die Originalbeschreibung ist da verständlicher :-)
Das wahre Wunder ist nicht auf dem Wasser oder in der Luft zu gehen, sondern auf der Erde.
Jeder Schritt bringt dich ins Jetzt, in den einzigen Moment, in dem du tatsächlich lebst.
Thich Nhat Hanh (1926-2022)
"The true miracle is not walking on water or walking in air, but simply walking on this earth."
Geh-Meditationen
ist ein Beispiel für eine christliche Geh-Meditation. Der Weg in das Labyrinth ist zugleich ein symbolischer Weg in die eigene Mitte und letztlich auch zu Gott oder zu einer Einheitserfahrung.
Es ist kein Irrgarten, da es nur den einen einzigen Weg hinein und herausgibt und man sich nicht verlaufen kann.
Der Weg in Chartre ist HIER näher beschrieben.
Ein anderes Beispiel für eine Geh-Meditation ist das Kinhin im japanischen ZEN, ein langsames konzentriertes Schreiten, oft praktiziert zwischen dem langen "Sitzen" (Zazen) in vollständiger Bewegungslosigkeit (hier nochmal genauer beschrieben).
Die radikalste Form von Geh-Meditation wurde von dem buddhistischen Mönch Prah Orlan in Thailand entwickelt, "InnerWalk" genannt: 4 mal 4 Stunden bewusstes Gehen an 4 aufeinander folgenden Tagen, immer hin und her. In diesem englischen YouTube Video werden Sinn und Wirkung beschreiben.
Hier Beschreibungen weiterer Formen von Geh-Meditation (Yoga Easy, Online Yogastudio)