Das lateinische Wort "Religion" kommt von binden, verbinden und es wurde über "re-legare" zurückverbinden zu "religo" emporbinden, anbinden, und dann wohl zu "religio" mit all den den folgenden Bedeutungen: "Rücksicht, Besorgnis, Gewissensskrupel, Gewissenfhaftigkeit, Genauigkeit, Gottesverehrung, Heiligkeit, Heiligtum, heiliges Versprechen, Eid, Gottesfurcht, Frömmigkeit, Aberglaube, Frevel und Sünde". Eine ganz erstaunliche Bandbreite an Bedeutung von "religio" die tatsächlich die historische Entwicklung der Religiösität so mancher längjähriger "Religion" widerspiegelt.
Hier wird Religion nicht in religiösem Sinn verstanden, sondern als die natürliche Religio des Menschen.
Das Religionsverständnis von Ramakrishna Paramahamsa
Ich habe alle Religionsbräuche geübt: den Hinduismus, den Islam, das Christentum, und ich bin auch die Wege der verschiedenen Sekten des Hinduismus gegangen, und ich habe gefunden, dass es derselbe Gott ist, zu dem sie alle streben, wenn auch auf verschiedenen Wegen ... Ihr müsst diese verschiedenen Wege gehen und einmal jede Glaubensform wirklich durchproben. Ich sehe überall Menschen, die sich im Namen der Religion streiten: Hindus, Muslime, Brahmos, Vishnuiten usw. Sie bedenken aber nicht, dass Der, der Krishna genannt wird, ebenso auch Shiva heißt, und ebenso gut kann er Urkraft, Jesus oder Allah genannt werden und ebenso gut der eine Rama mit seinen tausend Namen. Ein Teich mit vielen Badetreppen. Auf einer schöpfen die Hindus das Wasser in Krügen und nennen es Jal; auf einer anderen schöpfen die Muslime das Wasser in ledernen Schläuchen und nennen es Pani; auf einer dritten die Christen und nennen es Water. Können wir uns denn vorstellen, dass dieses Wasser nicht Jal ist, sondern Pani oder Water? Das wäre doch lächerlich! Der Urgrund ist Einer unter verschiedenen Namen, und ein jeder sucht nach demselben Urgrund; nur Klima, Naturanlage und Benennung schaffen die Unterschiede.
Ramakrishna Paramahamsa (1836 - 1886)
Wissenschaft ohne Religion ist lahm. Religion ohne Wissenschaft ist blind.
Meine Religion besteht aus der bescheidenen Bewunderung des unermesslichen, übergeordneten Geistes, der sich selbst in den unbedeutenden Details offenbart, die wir mit unserem gebrechlichen und kläglichen Geist/Verstand wahrnehmen können.
Wer sich nicht mehr wundern und in Ehrfurcht verlieren kann, ist seelisch bereits tot.
Wer immer sich als Richter über Gerechtigkeit und Wissen aufspielt, erleidet Schiffbruch am Gelächter der Götter.
Das ethische Verhalten sollte erfolgreich auf Symphatie, Bildung und sozialen Bindungen gegründet sein; eine religiöse Grundlage ist nicht notwendig. Der Mensch wäre in der Tat auf einem armseligen Weg, wenn er durch Furcht vor Strafe und Belohnung nach dem Tod eingezwängt werden müßte.
Moral ist eine höchst wichtige Sache, aber für uns, nicht für Gott.
Es gibt nichts Göttliches an der Moral; sie ist eine rein menschliche Angelegenheit.
Zwei Dinge sind unendlich. Die menschliche Dummheit und das Universum, und beim Universum bin ich mir nicht so sicher.
Ein Mensch ist ein Teil des Ganzen, das von uns "Universum" genannt wird, - ein Teil begrenzt in Raum und Zeit. Er erfährt sich selbst, seine Gedanken und Gefühle als etwas, das vom Rest getrennt ist ... eine Art optischer Täuschung seines Bewußtseins. Diese Wahnvorstellung ist eine Art von Gefängnis für uns, welches uns auf unsere persönlichen Bedürfnisse und auf die Zuneigung zu einigen wenigen Personen, die uns am nächsten sind, begrenzt. Unsere Aufgabe muß es sein, uns selbst aus diesem Gefängnis zu befreien, indem wir den Kreis unseres Mitgefühls erweitern, um alle lebenden Wesen und die ganze Natur in ihrer Schönheit zu umarmen.
Was die Menschheit Persönlichkeiten wie Buddha, Moses und Jesus verdankt, steht mir höher als alle Leistungen des forschenden und konstruktiven Geistes.
Wir können der Tatsache nicht ausweichen, dass jede einzelne Handlung, die wir tun, ihre Auswirkung auf das Ganze hat.
Der Mensch beginnt zu leben, wenn er außerhalb von sich selbst leben kann.
Die wichtigste Erkenntnis meines Lebens ist die, dass wir in einem liebenden Universum leben.
nicht zusammenhängende Zitate von Abert Einstein (1879 - 1955)
aus dem Englischen: