Zu allen Zeiten wurden spierituelle Weisheiten in Form von von kleinen Geschichten weitergegeben. Wie Bilder sind sie manchmal in der Lage direkt die Seele oder die Intuition anzusprechen ohne vom Kopf und seinen Glaubenssätzen gefiltert zu werden. Anmerkung zu den Geschichten: Die Texte in dieser Rubrik sind uns meist ohne Quellenangabe "zugeflogen". Wo es uns möglich war haben wir eine Quellenangabe gemacht. Wir sehen dies als Werbung für die Bücher aus denen die zitierten Texte stammen. Authoren, die darin eine Copyright-Verletzung sehen, bitten wir uns das mitzuteilen. Ihre Texte werden dann selbstverständlich sofort entfernt.
Drei Epochen
1. Konversation im fünften Jahrhundert:
„Man sagt, dass Seide von Insekten gesponnen würde, und nicht auf Bäumen wüchse.“
„Und Diamanten werde aus Eiern gebrütet, nehme ich an? Beachten Sie eine solch offensichtliche Lüge gar nicht.“
„Aber es gibt doch sicherlich viele Wunder in den fernen Ländern?“
„Es ist nur die Sucht der Leichtgläubigen nach dem Ungewöhnlichen, die solch fantastische Erfindungen hervorbringt.“
„Ja, wenn man darüber nachdenkt, wird es offensichtlich – dass solche Dinge für den Osten alle ganz gut sein mögen, aber sich niemals in unserer logischen und zivilisierten Gesellschaft einnisten könnten.“
2. Im sechsten Jahrhundert:
„Ein Mann kam vom Osten und brachte kleine lebende Larven mit.“
„Unzweifelhaft irgendein Scharlatan. Ich vermute, er sagt, sie können Zahnschmerzen heilen?“
„Nein, noch viel komischer. Er sagt, sie könnten „Seide spinnen“. Er habe „sie unter schrecklichen Leiden von einem Hof zum anderen gebracht, und sie unter Lebensgefahr beschafft.“
„Dieser Kamerad hat einfach beschlossen, ein Gerücht auszuschlachten, das schon alt war, als mein Urgroßvater noch lebte.“
„Was sollen wir mit ihm machen, Herr?“
„Schmeißen sie diese höllischen Larven ins Feuer, und erhitzt ihn selbst, bis es schmerzt, auf dass er widerruft. Diese Kameraden sind seltsam frech. Sie sollen sehen, dass wir hier nicht alle dumme Bauern sind, die jedem dahergelaufenen Reisenden aus dem Ostern glauben.“
3. im zwanzigsten Jahrhundert:
„Sie sagen, es gäbe etwas im Osten, das wir hier im Westen noch nicht entdeckt hätten? Das erzählte man sich schon vor Jahrtausenden. Aber in diesem Jahrhundert probieren wir alles aus: Unser Geist ist nicht verschlossen. Also demonstrieren Sie es mir. Sie haben fünfzehn Minuten bis zu meiner nächsten Besprechung. Wenn Sie es lieber niederschreiben – hier ist eine halbe Seite Papier."
Zwei Wege
Ein Derwisch saß am Straßenrand, als ein hochmütiger Höfling mit seinem Gefolge in der Gegenrichtung an ihm vorbeiritt und ihn mit seinem Stock schlug, während er schrie: „Aus dem Weg, du armseliges Wrack!“
Als sie vorbeigezogen waren, erhob sich der Derwisch und rief ihnen nach: „Möget ihr alles, wonach euch in dieser Welt verlangt, erhalten, in seiner höchsten Form!“
Ein Zuschauer, von der Szene sehr beeindruckt, näherte sich dem Gläubigen und fragte ihn: „Bitte sagt mir, ob eure Worte durch die Großzügigkeit des Geistes inspiriert waren, oder weil die Begierden dieser Welt diesen Mann unzweifelhaft noch mehr verderben werden?“
„Oh du, Mann von solch aufgewecktem Wesen“, sagte der Derwisch, „könnte es dir in den Sinn kommen, dass ich sagte, was ich sagte, weil Menschen, die ihre wahren Wünsche erlangen, nicht herumreiten müssten und Derwische verprügeln?“
Drei mögliche Gründe
Einer jener Wege wird durch die Sufi-Aktivität verkörpert, in der man das Gehirn darin unterweist, sich selbst so zu harmonisieren, dass es dazu befähigt wird, über Dinge, die nicht logisch auseinander hervorgehen, genauso effektiv nachzudenken, wie über andere. Dies wird in einer Geschichte illustriert, in der der Lehrer einem
Schüler tatsächlich eine Denkübung gibt, die dadurch ausgeführt wird, indem er die scheinbar unerklärbaren Worte, die er sagt, bearbeitet:
Ein Mann ging zu einem Sufi und fragte: „Wie gelangt man zu größerem Bewusstsein?“
Der Sufi sagte: „Durch die Art und Weise des Schicksals und durch große persönliche Anstrengung.“
„Und wie“, fragte der Mann, „folgt man dem Weg der großen persönlichen Anstrengung?“
„Das ist etwas, das durch die Art des Schicksals beantwortet wird.“
Wein-Gedanken
Einst gab es einen Weinstock, der bemerkte, dass die Menschen jedes Jahr kamen und seine Trauben nahmen. Er beobachtete, dass niemand jemals irgendwelche Dankbarkeit zeigte.
Eines Tages kam ein weiser Mann daher und setzte sich in der Nähe hin. „Das“, dachte der Wein, „ist meine Chance, das Mysterium zu lösen.“ Er sagte: „Weiser Mann, wie ihr wohl gesehen habt, bin ich ein Weinstock. Wann
immer meine Früchte reif sind, kommen die Menschen, und nehmen sie weg. Keiner zeigt jemals ein Zeichen der Anerkennung. Kannst Du mir diesen Sachverhalt erklären?“
Der Weise dachte eine Weile nach. Dann sagte er: „Wahrscheinlich ist der Grund, dass diese Menschen den Eindruck haben, dass Du nicht anders kannst, als Trauben zu produzieren.“
Unterkategorien
Mulla Nasrudin
Über den Mulla Nasrudin gibt es viele lustige Geschichten. Es handelt sich dabei um einprägsam verpackte Sufi-Lehren von Sufi-Meistern.
Die Geschichten sind symbolisch zu deuten, wobei der Esel meist für das Ego steht, als stur und schwer zu reiten.
Christliche Geschichten
Lehr-Geschichten und Parabeln aus dem christlichen Umfeld
Englisch
Viele Geschichten hier habe ich schon aus dem Englischen übersetzt.
Hier ist noch eine kleine Schatzkammer die auf Übersetzung wartet, Geschichten die aus dem Buch:
THE SONG OF THE BIRD von Anthony de Mello S. J.