... ich war ein verborgener Schatz und wollte erkannt werden ...

 

Wenn Gottes Freunde im Garten der Sanftmut, auf dem Rasen des Bundes und in der Gesellschaft der Liebenden den Wein der Sehnsucht trinken, beginnen sie zu suchen. Wenn sie suchen, freuen sie sich. Wenn sie sich freuen, fliegen sie außerhalb des Käfigs der zwei Welten. Wenn sie fliegen, kommen sie an. Wenn sie ankommen, erreichen sie sich selbst. In diesem Zustand wird ihr Intellekt in Sanftmut ertränkt und ihr Herz von Enthüllung verzehrt. Nachdem sie sich selbst verloren haben, finden sie IHN. Die Sonne der anfangslosen Sanftmut scheint auf den Garten ihrer Herzen und die Narzisse der Intimität blüht in diesem heiligen Garten.

 Abū al-Qāsim Ahmad Sam'ānī (1094-1140)
The Repose of the Spirits: A Sufi Commentary on the Divine Names
(Persisch nach English: Prof. William C. Chittick)

 
 

 

 

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alt

Dieser Wegweiser steht im Bremen und niemand findet ihn dort, wo er steht, erstaunlich.  Klar, es ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, dass da oben das Universum ist ... aber warum eigentlich da oben und nicht auch rechts und links und unten? Und vermutlich sogar in mir?

Als ich den Wegweiser sah, fand ich ihn "erhebend" und zugleich etwas "surrealistisch", - so wie sich erhebende Momente eben anfühlen, wenn sie so unvermittelt auftauchen.  Erhebend, weil sich mein Denken und meine Wahrnehmung der Wirklichkeit durch den Hinweis plötzlich in einen Bereich erweitert hat, von dem ich zwar "weiß" dass es ihn gibt, der aber für meinen Verstand einfach unfassbar ist - das Universum in seine Größe und Komplexität!

Und darum soll es in dieser Rubrik gehen.  Um Texte, die diese scheinbar so festen Grenzen der normalen Realität für einen Augenblick durchlässiger werden lassen, oder sie etwas  erweitern. Kann sein, dass man die eigene Welt dann mal für einen Moment aus einer anderen oder auch "höheren" Perspektive sieht. Das ist ein Geschenk, kann ein Glück oder auch einfach nur amüsant sein.

Das, was in dieser Weise "erhebend" wirkt, ist sicher nicht für alle dasselbe.  Es kann eine Erfahrung in der Natur sein, ein Gedicht, ein Gebet. Es kann in einem Zustand tiefster Entspannung oder von maximalem Stress erfahren werden, oder so "en passant".

Für mich war der Moment nur dieses verrückte Schild, das keiner sonst erhebend fand. Und warum ist das Schild für alle Bremer normal?

(ein Klick aufs Bild zeigt's, dass man sogar Eintrittskarten ins Universum online bestellen kann - alles ganz normal eben)

 

Malik

über Gott ...

 Mark-Uwe Kling"Es könnte doch sein, dass Gott gar kein DJ ist, sondern ein Arschloch ist" sagt das Känguru

"Wahrscheinlich ist er sogar beides" sage ich. "Ein DJ, der auf einem Kindergeburtstag die ganze Zeit Rammstein spielt"

"Exactemento" sagt das Känguru. "Du kennst doch bestimmt den Spruch, dass Gott die Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen hat. Kuck dich mal um! Wenn man davon ausgeht, dass Gott ein Arschloch ist, ergibt das plötzlich mächtig Sinn."

"Allerdings", sagte ich grübelnd.

"Oder nimm die Klimakatastrophe", sagt das Känguru, "Den armen Ländern drohen Dürre, Überschwemmungen, Tod und Verderben, und uns Verursacher erwartet: besseres Wetter.
Zufall? Nein. Ein schlechter Witz eines hämischen Schöpfers. Haste die Bibel gelesen?"

"Na Ja" sage ich. "So halb. Die beste Lektüre, um jemanden zum Atheisten zu machen."

Mark-Uwe Kling (*1982)
aus: "Die Känguru-Chroniken" Teil 1

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