Erhebende Poesie aus verschiedenen Kulturen, teilweise auch vertont
Von dieser Reise schreibe ich ...
Ich erinnere mich daran wie meine Mutter mich hielt.
Ich sah dann zu ihr auf und sah sie weinen.
Ich verstehe jetzt was geschah.
Liebe ist eine starke Kraft, sie zerbrach den Käfig,
und sie entschwand von allem einen gesegneten Moment lang.
Alles Handeln hat sich aus dem Schmecken der Flucht (des Fliegens) entwickelt;
die Hoffnung auf Freiheit bewegt unsere Zellen und Glieder.
Unfähig auf der Erde zu leben wagt sich Mira alleine hinaus in den Himmel -
Von dieser Reise schreiben ich davon so frei zu werden wie Gott.
Vergiß nicht zu Lieben:
es wird dir all die Verrücktheiten bringen die du brauchst,
um dich quer durch das ganze Universum zu entfalten.
Mirabai (Indische Mystikerin 1489 - 1548)
Please remember me
When the dark wood fell before me
And all the paths were overgrown
When the priests of pride say there is no other way
I tilled the sorrows of stone
I did not believe because I could not see
Though you came to me in the night
When the dawn seemed forever lost
You showed me your love in the light of the stars
Cast your eyes on the ocean
Cast your soul to the sea
When the dark night seems endless
Please remember me
Then the mountain rose before me
By the deep well of desire
From the fountain of forgiveness
Beyond the ice and fire
Cast your eyes on the ocean
Cast your soul to the sea
When the dark night seems endless
Please remember me
Though we share this humble path, alone
How fragile is the heart
Oh give these clay feet wings to fly
To touch the face of the stars
Breathe life into this feeble heart
Lift this mortal veil of fear
Take these crumbled hopes, etched with tears
We'll rise above these earthly cares
Cast your eyes on the ocean
Cast your soul to the sea
When the dark night seems endless
Please remember me
Please remember me
Text und Musik von "Dante's Prayer" von Loreena McKennitt
(Um den Song anzuhören auf die Überschrift klicken, für eine deutsche Übersetzung auf die grüne Zeile ganz unten klicken ,,,)
Dante's Prayer heißt auf deutsch "Das Gebet von Dante".
Das diese Zeilen als Gebet bezeichnet werden spricht dafür, dass sich die Bitte nicht an einen Menschen richtet sondern an eine höhere Instanz. Mit Dante ist hier Dante Alighieri (1265 - 1321) gemeint, der in seiner berühmten "Göttlichen Komödie" auch den in dem Song beschriebenen Gemütszustand beschreibt, der an die Lebensphase der Dunklen Nacht der Seele nach Johannes vom Kreuz erinnert.
Eine deutsche Übersetzung der "Göttlichen Komödie" als PDF In deutschen Terzinen übertragen von Richard Zoozmann gibt es HIER. Die Waldszene aus dem 1. Gesang ("Die Hölle") beginnt ist dort so übersetzt:
Auf halbem Wege unsers Erdenlebens
Musst ich in Waldesnacht verirrt mich schauen,
Weil ich den Pfad verlor des rechten Strebens.
Wie hart ist doch die Schildrung dieses rauhen,
Verwachsnen wilden Waldes, voll von Schrecken;
Noch heute schafft Erinnrung mir solch Grauen,
Wie bittrer keins der Tod vermag zu wecken!
Doch um vom Heile, dass ich dort gefunden,
Zu melden, muss ich andres Euch entdecken.-
Wie ich vom Walde kam, kann ich nicht bekunden,
So tief war ich zuvor vom Schlaf benommen,
Als meinem Blick der rechte Weg entschwunden.
Das Bild vom Blick in die Tiefen des Meres findet sich dort so wieder im 19. Gesang
Drum kann sich in kein irdisch Auge gießen
Der Strahlen e i n e r nur der Ursprungsquelle,
Draus allen Dingen Stoff und Leben fließen.
Und keiner steht auf so erhabner Stelle,
Dass ihm der Urgrund, der gewaltighehre,
Jemals erschien in seiner ganzen Helle!
Drum muss der Menschenblick, der erdenschwere,
Im Anschaun ewiger Gerechtigkeit
Sich so verlieren wie der Blick im Meere:
Er sieht den Grund am Ufer nur, doch weit
Auf See nicht mehr, wo er doch auch vorhanden,
Nur hüllt ihn Tiefe dort mit Dunkelheit.
... und im 33. Gesang ...
O Gnadenmeer, das mich mit Kraft bewehrte,
Dass fest ans Licht mein Blick geheftet bliebe,
So dass ich meine Sehkraft drin verzehrte!
In seiner Tiefe fand ich, von der Liebe
Wie in ein Buch gebunden, was getrennt
Sonst Gott auf einzle Weltenblätter schriebe.
Was man als Wesenheit und Zufall kennt,
Verschmolz in eines hier, - das Wie? zu künden,
Mit Recht mein Wort zu ausdrucksarm sich nennt!
Unverloren
Du kannst nicht tiefer fallen
als nur in Gottes Hand,
die er zum Heil uns allen
barmherzig ausgespannt.
Es münden alle Pfade
durch Schicksal, Schuld und Tod
doch ein in Gottes Gnade
trotz aller unsrer Not.
Wir sind von Gott umgeben
auch hier in Raum und Zeit
und werden in ihm leben
und sein in Ewigkeit.
Arno Pötzsch (1900-1956)
Arno Plötzsch schreibt dieses Gedicht Ende 1940, wo er sich in Paris für einen zum Tode Verurteilten einsetzt, inspiriert durch eine Skulptur von Rodin "La main de Dieu" (Die Hand Gottes) und vermutlich auch durch das Gedicht "Herbst" von Rainer Maria Rilke.
Als Lied wurde das Gedicht zum ersten Mal in ‘Singende Kirche’, ein Gesangbuch mit Liedern von Pötzsch für die deutsche evangelische Gemeinde in den Niederlanden publiziert. Diese Lieder wurden durch den niederländischen Komponisten Jacques Beers (1902-1947) mit Melodien versehen.
Das Lied ‘Du kannst nicht tiefer fallen’ fand seinen Weg in deutschsprachige Gesangbücher (EG 533) und wurde auch in das neue niederländische Gesangbuch aufgenommen.
LACHEN VON JEDEM PFLASTERSTEIN
Er sprach nur diese vier Worte,
die mein Leben änderten:
„Erfreue Dich an mir.“
Was für eine Last ich schleppen müsste, hatte ich gedacht,
ein Kruzifix, wie Er.
Die Liebe sagte einst zu mir:
„Ich kenne ein Lied. Willst Du es hören?“
Und Lachen kam von jedem Pflasterstein der Straße
und aus jeder Pore des Himmels.
Nach einer Nacht im Gebet, änderte Er mein Leben,
als Er sang:
„Erfreue Dich an mir!“
St. Theresa von Avila (1515 - 1582)