... ich war ein verborgener Schatz und wollte erkannt werden ...

Steve JobsMir darüber im Klaren zu sein, dass ich bald tot sein werde, war für mich das wichtigste Werkzeug, das mir geholfen hat, all diese großen Entscheidungen zu treffen.
Weil alles wegfällt. Alle äußeren Erwartungen, der ganze Stolz, die Angst vor dem Versagen und die Scham. Und es bleibt nur mehr das, was wirklich wichtig ist. Sich daran zu erinnern, dass man sterben wird, ist der beste Weg, den ich kenne, um der Falle zu entgehen und zu glauben, man hätte etwas zu verlieren. Man ist völlig nackt.
Es gibt keinen Grund, um nicht seinem Herzen zu folgen.

Steven Paul Jobs (24.02.1955 - 5.10.2011)

© 2024 Akademie-Lichtung

Khali Gibran

Von Gott

Als vor Zeiten der erste bebende Laut über meine Lippen drang,
erklomm ich den heiligen Berg und sprach zu Gott.
Und ich sagte: "Herr ich bin dein Diener.
Dein geheimer Wille ist mein Gesetz, und ich folge dir immerdar."
Aber Gott antwortete nicht.
Er entschwand einem mächtigen Sturme gleich.

Und nach tausend Jahren erklomm ich den heiligen Berg,
und wieder sprach ich zu Gott.
Und ich sagte: "Schöpfer, ich bin dein Geschöpf.
Aus Ton hast du mich geformt, und was ich bin und habe, schulde ich dir."
Aber Gott antwortete nicht.
Er entschwand tausend eiligen Flügeln gleich.

Und nach tausend Jahren erklomm ich den heiligen Berg,
und wieder sprach ich zu Gott.
Und ich sagte: "Vater, ich bin dein Sohn.
Aus Liebe und Erbarmen hast du mich gezeugt,
und in Liebe und Ehrerbietung will ich dein Königreich erben."
Aber Gott antwortete nicht.
Er verschwand wie Dunst in der Ferne.

Und nach tausend Jahren erklomm ich den heiligen Berg,
und wieder sprach ich zu Gott.
Und ich sagte: "Mein Gott, mein Ziel und meine Erfüllung.
Ich bin dein Gestern, und du bist mein Morgen.
Ich bin deine Wurzel in der Erde,
du bist meine Blüte am Firmament,
und gemeinsam wachsen wir vor dem Antlitz der Sonne."
Da neigte sich Gott hernieder und flüsterte süße Worte in mein Ohr.
Und wie der See das Bächleil umfängt, das in ihn mündet, so umfing er mich.
Und als ich in die Weiten und Täler hinabstieg, war Gott auch dort.

Kahlil Gibran (1883 - 1931)

weitere Gedichte

über Gott ...

 Ibn ArabiNiemand außer Gott wird in den existierenden Wesen geliebt. Er ist es, der sich in jedem Geliebten für das Auge eines jeden Liebenden offenbart - und es gibt nichts im existierenden Universum, das nicht ein Liebender ist.

Muhyi d-Din Ibn Arabi (1165-1240)

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