... ich war ein verborgener Schatz und wollte erkannt werden ...

Thomas MertonDie Welt als reines Objekt ist etwas das es nicht gibt. Es gibt keine Realität außerhalb von uns für die wir existieren ... Es ist ein lebendes und selbst-erschaffendes Mysterium von dem ich selbst ein Teil bin, zu dem ich selbst meine eigene einzigartige Eingangstüre bin.

 

Thomas Merton (1915 - 1968)

 
 

 

 

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Wiederholung

Eine Räuberbande zog ihren Nutzen aus dem sehr großen Ansehen, das Sufis als Lehrer mit besonderen Einsichten haben, und setzten sich in einem verlassenen Kloster an einer Durchgangsstraße fest, wo sie vorgaben, Sufi Derwische zu sein.

Nasrudin und sein kleiner Sohn waren auf einer langen Reise, als sie von einem Ausguck der Räuber erspäht wurden. Sofort begannen sie einen rhythmischen Tanz aufzuführen, mit heftiger Lärmentwicklung. Als sie herankamen, sagte Nasrudin zu seinem Sohn: „Bald bricht die Nacht herein, und das scheint ein Kloster mit fortgeschrittenen Derwischen zu sein. Lass uns ihre Gastfreundschaft suchen.“

Die falschen Derwische begrüßten sie herzlich und baten Mullah sogar, ihre speziellen Übungen mitzumachen. Diese hatten die Form von schnellen Kreisbewegungen mit der Wiederholung von Sätzen, die von Zeit zu Zeit vom Leiter geändert wurden.

Nun drehte sich Nasrudin mit den Besten von ihnen, nahm die wiederholten Schreie auf und war in einem beinahe hysterischen Geisteszustand. Da begann der Leiter der „Derwische“ zu schreien: „Ich gebe Euch meinen Esel! Ich gebe Euch meinen Esel!“ Gehorsam echote Nasrudin den Refrain und das Tempo
wurde erhöht, bis er in Ohnmacht fiel.

Als er im Morgengrauen aufwachte, fand Nasrudin die Räuber – und den Esel verschwunden. „Ich dachte, ich hätte Dir das Tier anvertraut!“, brüllte er seinen Sohn an.
„Ja Vater. Aber als einer der Derwische kam und den Esel wegnahm, rannte ich zu Dir und Du riefst: „Ich gebe Euch meinen Esel!“, so oft und vor Zeugen, dass ich erkannte, dass Du ihn weggegeben hattest.“

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