... ich war ein verborgener Schatz und wollte erkannt werden ...

Ich suche nicht - ich finde. 

Suchen – das ist Ausgehen von alten Beständen und ein Finden-Wollen von bereits Bekanntem im Neuem.  Finden – das ist das völlig Neue!

Das Neue auch in der Bewegung. Alle Wege sind offen und was gefunden wird, ist unbekannt. Es ist ein Wagnis, ein heiliges Abenteuer!

Die Ungewißheit solcher Wagnisse können eigentlich nur jene auf sich nehmen,
die sich im Ungeborgenen geborgen wissen,
die in die Ungewißheit, in die Führerlosigkeit geführt werden,
die sich im Dunkeln einem unsichtbaren Stern überlassen,
die sich vom Ziele ziehen lassen
und nicht – menschlich beschränkt und eingeengt - das Ziel bestimmen.

Dieses Offensein für jede neue Erkenntnis im Außen und Innen: Das ist das Wesenhafte des modernen Menschen, der in aller Angst des Loslassens doch die Gnade des Gehaltenseins im Offenwerden neuer Möglichkeiten erfährt.

Pablo Picasso (1881-1973)

© 2024 Akademie-Lichtung

Bist Du ein Seher?

Nasrudin kletterte auf einen Baum und sägte an einem Ast. Einer, der vorüberging und sah, was er tat, rief: „Pass auf! Du sitzt auf der falschen Seite des Astes. Du wirst mit ihm herunterfallen.“

„Bin ich ein Idiot, dass ich Dir glauben sollte; oder bist Du ein Hellseher, dass Du mir die Zukunft sagen kannst?“, fragte der Mullah.

Kurz danach jedoch gab der Ast nach und er fiel auf den Boden. Nasrudin rannte, um den anderen Mann einzuholen. „Deine Vorhersage ist eingetroffen! Sag mir nun, wie werde ich sterben?“

So sehr er sich auch bemühte, nun konnte der andere Mann Nasrudin nicht mehr davon überzeugen, dass er kein Seher war. Schließlich verlor er die Geduld und sagte: „Du könntest gerade so gut jetzt sterben.“

Sobald er diese Worte hörte, fiel Nasrudin hin, und blieb bewegungslos liegen. Seine Nachbarn kamen, fanden ihn und legten ihn in einen Sarg. Als sie zum Friedhof liefen, gab es einen Streit über den kürzesten Weg. Nasrudin verlor seine Geduld. Er hob seinen Kopf aus dem Sarg empor und sagte: „Als ich noch lebte, ging ich üblicherweise hier links – das ist der schnellste Weg.“

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