... ich war ein verborgener Schatz und wollte erkannt werden ...

Rainer Maria RilkeDie Blätter fallen,  fallen wie von weit, als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen.   Diese Hand da fällt.  
Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält.

verfasst am 11.09.1901 von Rainer Maria Rilke (1875-1926)
am 07.11.1901 schreibt er an Axel Juncker:  „Diese Sammlung, die ich unter dem Namen "Das Buch der Bilder" zusammenfasse, ist das Kostbarste was ich aus diesen Jahren habe.“

© 2024 Akademie-Lichtung

Ansichtssache

Eine Pilgergruppe saß in der Gegenwart eines großen spirituellen Lehrers, als er plötzlich aufstand und ganz dramatisch auf einen von ihnen zeigte. Sofort stürzte der Mann in Ekstase.

Als sie alle zurück in ihrem Quartier waren, wurde der Mann ungeduldig, als die anderen aufgeregt das Wunder der Spontan-Erleuchtung diskutierten. „Was ist mit mir!“, forderte er, „schließlich war ich es, an dem er es getan hat!“

Der Leiter der Gruppe schaute ihn abschätzig an. „Du scheinst zu vergessen“, sagte er, „dass wir gekommen waren, um ihn zu sehen, den großen Mann, der die Erleuchtung bewirken kann, nicht um Dich erleuchtet zu sehen.

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